Lange Dateinamen

Stefan Braunstein
2009-01-01 08:00

Das Filesystem eines NetWare 3.x und 4.x Servers emuliert normalerweise eine DOS-Maschine. Er reserviert deshalb für Dateinamen nur 11 Zeichen (8.3).

Wenn Sie Windows-, OS/2-, Macintosh- oder NFS-Dateien auf dem Server speichern möchten, dann müssen die systemspezifischen Dateiinformationen und Dateinamen wie z.B. Win / OS/2 Dateinamen (255 Zeichen) oder Macintoshdateinamen (32 Zeichen incl. Blanks) und Resource-Forkinformationen irgendwo gespeichert werden.
Das geschieht durch Einsatz des "NAME SPACE", der genügend Freiraum für das jeweilige Dateisystem zur Verfügung stellt.

Dieser Name Space muß pro Volume und Betriebssystem angelegt werden durch

  1. einmaliges Laden des Namensunterstützungs-NLMs
    LOAD <name space mit .NAM>
    Das jeweilige .NAM wird später automatisch geladen, wenn ein Volume mit Namespaceunterstützung gemountet wird. Dabei muss dieses NAM File vorhanden sein, sonst kann das Volume nicht gemountet werden. Prüfen Sie, ob das erforderliche NAM File und zusätzlich auch die VREPAIR Erweiterung V_*.NLM (siehe unten) auf der lokalen Serverpartition vorhanden ist.
  2. einmaliges Einrichten des Name Space auf einem Volume durch:
    ADD NAME SPACE <name space ohne .NAM> [TO [VOLUME]] <volume name>

Mögliche Name Spaces sind

  • MAC.NAM: MacIntosh Rechner
  • LONG.NAM: (bei NW 4.10 und älter: OS2.NAM): für OS/2 oder Windows
  • NFS.NAM: für NFS (bei NW bis Version 4.10 nur im optionalen Zusatzprogramm NetWare NFS enthalten)

Die eingerichteten Name Spaces kann man sich durch VOLUMES an der Fileserver Konsole anzeigen lassen.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich nach der Änderung neu anmelden müssen, um die langen Dateinamen vom Client aus nutzen zu können.

Bei Netware 5.x und 6.x werden bei den neuen NSS Volumes automatisch alle Name Spaces mitgeladen, ohne dass mehr Arbeitsspeicher verbraucht wird. Außerdem wird hier das Volume SYS: bei der Installation automatisch mit dem Name Space LONG versehen.

Durch die längeren Dateinamen ist auch der Arbeitsspeicherbedarf des File Servers größer.

Wer VREPAIR auf einem Volume mit Name Space laufen lassen will, muss nach dem Laden von VREPAIR zusätzlich die passende Namespace Erweiterung für VREPAIR laden. (z.B. LOAD V_LONG, bzw. allgemein: V_namespacename)

Es ist ratsam, VREPAIR.NLM und die <namespace>.NAM auf der C: Partition abzulegen, damit VREPAIR mit voller Funktion auch dann zur Verfügung steht, wenn der Server nicht mehr startet und SYS: somit nicht gemountet werden kann.

Einen Name Space kann man bei dem traditionellen Filesystem mit folgendem Befehl wieder entfernen:

Load vrepair - Vrepair Options - Remove name space support

Bei NSS werden alle Namespaces automatisch geladen und können nicht entfernt werden.

Durchschnittliche Bewertung: 0 (0 Abstimmungen)

Kommentieren nicht möglich