Linux Clients

Stefan Braunstein, Martin Burnicki
2009-01-01 08:00

Um in Linux (oder jeder anderen Unixversion) die NetWare-Volumes zu mounten, benötigt man auf Novellseite NetWare NFS und für die andere Richtung den NFS Gateway. Beides gibt es für Netware 3.x im Bundle, ist aber relativ teuer und auch nicht sonderlich stabil.

Für Netware 4.x und 5 sind NFS Funktionalitäten auch verfügbar, allerdings auch nur gegen Aufpreis.

Für Linux gibt es jedoch seit dem Kernel 2.0 den freien Client ncpfs, der Ihnen die Möglichkeit bietet, NetWare Volumes direkt zu mounten. Sogar der Zugriff über die NDS und auch per TCP/IP ist möglich, dieser wird allerdings etwas anders gehandhabt als bei den DOS- und Windows Clients von Novell.
Download unter ftp://platan.vc.cvut.cz/pub/linux/ncpfs/

ncpfs ist derzeit nicht in der Lage, bei Pure IP den Novell-Namen und die IP-Adresse aufzulösen, daher muss man sowohl die IP-Adresse (Parameter -A) als auch den Servernamen ( Parameter -S) desjenigen Servers, der eine Replika enthält, angeben.

Mit folgenden Parametern ist es auch möglich, Dateien mit Umlaute unter Linux korrekt anzuzeigen.

Um auch Dateinamen mit Umlauten korrekt unter Linux anzuzeigen, müssen die Dateinamen je nach den unter NetWare und Linux verwendeten Zeichensätzen umcodiert werden.

Der Parameter "-p" gibt die Codepage an, die zur Umsetzung von NetWare-Dateinamen mit Umlauten zu Unicode-Namen verwendet wird. Gebräuchlich ist "-p cp431".

Wenn das verwendete Linux-System bereits mit Unicode-Dateinamen (UTF-8) arbeitet, sollte der Parameter "-p" ausreichen. Wenn das verwendete Linux-System keine Unicode-Dateinamen verwendet, muß mit Hilfe eines weiteren Parameters "-y" eine weitere Umsetzung dieser Unicode-Namen auf den Zeichensatz des Linux-Systems vorgenommen werden. Gebräuchlich sind die Parameter "-y iso8859-15" oder "-y iso8859-1", je nach Zeichensatz des Linux-Systems.

Unter SuSE Linux 9.1 und neuer wird standardmäßig bereits UTF-8 verwendet, jedoch kann durch Konfiguration auch ein anderer Zeichensatz verwendet werden.

UTF-8 wird unterstützt, wenn unter Linux in der Ausgabe des Befehls

set|grep LANG

die Bezeichnung "UTF-8" enthalten ist, z.B.:

LANG=de_DE.UTF-8

(getestet mit NetWare 5.0 SP6a und als Client SuSE 9.0 (ohne UTF-8) sowie SuSE 9.2 (mit UTF-8))

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